Clickertraining mit Pferden – ehrlich ??? Viele meiner Freundinnen waren sehr skeptisch, als ich anfing mit meinen Pferden zu clickern. Nur weil das bei Hunden klappt, muss dies doch nicht auch bei Pferden funktionieren. Ihre Gegenargumente kamen wie aus der Pistole geschossen: Pferde sind Dauerfresser, für die hat so ein kleiner Happen überhaupt keine Bedeutung; der Herdenchef füttert seine Gefolgsleute auch nicht usw. usw.
Trotz all dieser Bedenken, hat mich das Clickertraining nicht losgelassen. Es bietet, so eine einzigartige Form der Kommunikation mit Tieren, dies wollte ich mir auch bei den Pferden nicht vermiesen lassen.
Clickertraining ist ganz einfach, oder ?
Wenn man mit dem Clickertraining beginnt, scheint alles ganz einfach. Das Pony macht etwas richtig und es bekommt ein Leckerchen. Das wirkt auf den ersten Blick nicht sehr kompliziert. Aber das Arbeiten mit der positiven Verstärkung hat so seine Tücken. Die Bedenken meiner Freunde, das ein kleines Leckerchen nicht genug Anreiz bieten könnte, war nicht mein Problem, eher im Gegenteil, das Bonbon hatte für meine Dauerfresser viel zu viel Bedeutung!!
Ich brauchte dringend eine Strategie um die extrem hoch motivierten Rösser wieder ein bisschen runter zu fahren. Dabei half mir Marlitt Wendt mit ihrem Entspannungsquadrat, ganz ausserordentlich.
Zwar habe ich auch schon vorher mit Futterbelohnungen gearbeitet, aber das Clickertraining ist nicht nur mathematisch eine positive Sache. Es dreht einfach das Training auf links. Hat man früher immer überlegt, was noch nicht passt: Ob das Pferd vielleicht noch mehr untertreten soll, ob der Takt noch verbesserungswürdig ist, ob die Halshaltung nicht noch ein klein bisschen höher, tiefer oder was auch immer sein kann. Überlegt man beim Clickertraining, was ist richtig, was kann ich belohnen und wie bringe ich das Pferd auf den richtigen Weg. Dadurch liegt der schwarze Peter aber eben immer beim Menschen ? Macht das Pferd etwas falsch, habe ich schlecht oder zu wenig trainiert; die Trainingschritte nicht klein genug gehalten oder die Kriterien falsch gewählt,usw. usw. Die Liste der Fehlerquellen scheint unendlich.
Clickertraining für Pferde verlangt vom Menschen unglaublich viel Konsequenz und Selbstreflexion. Es vertieft aber auch die Mensch/Pferd-Beziehung auf eine ganz besondere Art. Hat man einmal mit dem Clickern angefangen, kann man nur noch sehr schwer seine Finger davon lassen.
Anfängerfehler vermeiden
Beginnt man ohne Anleitung das Clickertraining mit Pferden, schleichen sich gerne Fehler ein, die sich ganz leicht vermeiden lassen. Deshalb würde ich Euch bei euren ersten Schritten in Sachen positiver Verstärkung gerne ein bisschen unter die Arme greifen. 🙂